Die drei Gründer*innen von ParaSpace

ParaSpace

Jens Schindel, Mathias Schlenker, Timo Dufner

Wer seid ihr?

Kennengelernt haben wir uns während des gemeinsamen Medieninformatik-Studiums in Tübingen. Seitdem haben wir an Forschungsprojekten für die ESA gearbeitet, Vorträge über KI gehalten, Hackathons unter dem Namen “codevember.org” veranstaltet und sind solo oder als “das Shining” in der Digitalkunst kreativ. Wir unterstützen die Subkultur indem wir selbst mehrtägige Medienkunstfestivals, Ausstellungen und, wenn es denn wieder möglich ist, Konzertreihen mit Gästen aus aller Welt organisieren.

Was ist eure Idee und was macht sie besonders?

Letztes Jahr waren viele Konzertgänger*innen im Glück als sie bei Autokino Konzerten kollektiv die Künstler*innen anstatt mit Applaus mit Hupen verabschieden konnten. Viele Kulturbegeisterte haben auch Online-Streams eine Chance gegeben,  nur um sich dann kurze Zeit später abgelenkt vom Handy, doch wieder auf der Couch liegend und mit dem Smartphone im Gesicht wieder zu finden. Die wirklich gut gemeinten Ideen verkommen zur Berieselung ohne Gemeinschaftserlebnis. Auch ein Chat kann das nicht retten. Hier setzen wir an. Wir wollen es dem Publikum ermöglichen das Event von Zuhause mitzugestalten und Teilnehmer*innen in die Veranstaltung einzubinden. Licht steuern, Projektionen beeinflussen, Instrumente spielen, Applaudieren: Das machen wir mit ParaSpace technisch möglich – ohne extra App.

Wen wollt ihr mit eurem Projekt zuerst überzeugen?

Durch die Interaktion haben die Künstler*innen das Gefühl wieder vor Publikum spielen zu können und die Zuschauer*innen Zuhause bekommen das Gefühl, wirklich an der Veranstaltung teilzunehmen. Überzeugen wollen wir also alle, die gerne auf Konzerte, in die Oper oder ins Theater gehen – egal auf welcher Seite der Veranstaltung.

Wie geht ihr mit der aktuellen Corona-Krise um?

Als Informatiker gehen wir locker mit der „Zwangsdigitalisierung“ um. Mathias wohnt im Allgäu, deshalb haben wir schon Routine darin online zusammenzuarbeiten. Die Tools dafür kennen wir seit dem Studium. Traurig sind wir über die ins Wasser gefallenen Veranstaltungen – aber aus dieser Not heraus haben wir ein Festival, Map&Fold 2020 auf die Beine gestellt, das vom Land gefördert wurde. Dafür haben wir auch bereits den Prototypen von ParaSpace entwickelt. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Bietet euer Projekt einen digitalen Lösungsansatz, der gerade jetzt wichtig ist?

Wir glauben, dass unser Konzept jetzt wichtig ist, hoffen aber noch mehr, dass die Grundidee sich selbst weiterentwickelt und in Zukunft an Relevanz gewinnt. Es wäre schön in der Post-COVID-Welt mehr Hybridveranstaltungen zu sehen, in denen das Publikum, von egal wo, stärker ins Geschehen eingebunden wird. Deswegen soll ParaSpace auch von Zuschauer*innen vor Ort benutzt werden. Und wer weiß, vielleicht kann man mit unserer Idee ja auch den ein oder anderen Flug überflüssig machen, wenn Künstler*innen ab sofort ganz einfach zugeschaltet werden.

 

Was bedeutet für euch BW Goes Mobile?

Hier dabei zu sein bestätigt uns vor allem in unserer Annahme, dass Digitalisierung auch im Live-Eventbereich möglich ist. Wir empfinden unsere Lösung als wichtigen Schritt in diese Richtung und es ist schön, dass das auch außerhalb unserer Blase so wahrgenommen wird. BW Goes Mobile gibt uns jetzt die Möglichkeit hoch motiviert und mit voller Aufmerksamkeit an ParaSpace arbeiten zu können und unserem Konzept so Gehör zu verschaffen.

Wie investiert ihr euer Preisgeld?

Start-up typisch wollen wir das Geld in Champagner, Tischkicker und Kühlschränke für den Champagner investieren… Spaß beiseite: Der Großteil der Förderung wird für die Entwicklung eingesetzt. Wir haben einen hohen Qualitätsanspruch an uns selbst, das bringt auch einen großen Zeitaufwand mit sich. Um größtmögliche Kompatibilität mit einer Bandbreite von branchenüblicher Drittanbieter Soft- und Hardware zu garantieren, werden wir auch hier investieren, wenn wir sie nicht schon besitzen.

Auf was freut ihr euch in der BW Goes Mobile Zeit ganz besonders?

ParaSpace bietet die technische Grundlage für interaktive Online Events. Wie unsere Idee dann umgesetzt wird hängt vom Format der Veranstaltung und vom gemeinsamen Brainstorming und iterativen Schaffensprozess mit den Veranstalter*innen ab. Dazu braucht es auch viel Kreativität – also ganz unser Metier. Wir freuen uns immer darüber in den Dialog zu gehen und gemeinsam über Ideen zu sprechen und so auch die Projekte der anderen Gewinner*innen und die Mentor*innen kennenzulernen.

Website: https://das-shining.com/paraspace/