BW Goes Mobile
Paul Wehner und Tom Brückner
Der Musikmarkt befindet sich im Umbruch, man konzentriert sich zunehmend auf Livekonzerte. Die Shows werden bombastischer, Lichtanlagen und Displays größer. Aus unserer Sicht ist es nur folgerichtig, im nächsten Schritt den Konzertraum mittels Augmented-Reality-Technologie zur virtuellen Bühne zu machen und die Konzertbesucher einzubeziehen.
Stell dir vor, du betrittst die Tanzfläche, die Musik läuft und gleichzeitig erscheinen um dich herum visuelle Elemente, die dir das Gefühl vermitteln, in ein passendes Musikvideo einzutauchen - und das nicht in Virtual Reality, sondern im “realen Raum”. Künstler können Licht- und Soundeffekte mit real im Raum vorhandenen Objekten steuern und das Publikum reagiert darauf mit einer virtuellen La-Ola-Welle.
Die nötige Hardware dafür gibt es bereits, aber eben noch keine Software, mit der man die AR-Show steuern kann. Wir haben eine Serverlösung namens Marble Bridge entwickelt. Sie verbindet die Software, mit denen man typischerweise Effekte steuert sowie unsere AR-Apps, mit der wir das Konzerterlebnis intensivieren. Marble AR ermöglicht also den Einsatz von AR bei Konzerten.
Gemeinsam mit dem Musiker Ralf Schmid haben wir eine Konzertreihe in Freiburg auf die Beine gestellt, in der wir unsere Augmented-Reality-Technologie das erste Mal live vor Publikum erprobt haben - mit durchschlagendem Erfolg. Nebenbei haben wir an unserem Geschäftsmodell und unserer Vermarktungsstrategie gefeilt. Die Unterstützung von BW Goes Mobile war in beiden Fällen überaus hilfreich.
Sowohl die Apps als auch die Marble Bridge liegen als "Minimum Viable Product" vor und wurden wie gesagt bereits live vor Publikum erprobt. In den ersten Konzerten von Ralf Schmid erfolgte dies noch per Projektion auf eine Leinwand sowie Mobilgeräten, die im Publikum platziert wurden. Im nächsten Schritt möchten wir es den Zuschauern ermöglichen, ihre eigenen Geräte zu verwenden ("bring your own device"). Langfristig wollen wir unsere Softwarelösung lizenzieren. Da das Thema AR noch neu ist und Veranstalter entsprechende Produktionen noch nicht selbst stemmen können, werden wir zunächst als Full Service Provider am Markt auftreten, ergänzt durch Partner.
Welchen Unterschied es macht, wenn derlei Technologie von einem echten Künstler eingesetzt wird. Als wir das erste Mal sahen, wie Ralf Schmid mit unseren AR-Lösungen experimentiert, war das auch für uns eine kleine Offenbarung.
Im Gegenteil! Er hat uns viele wertvolle Hinweise gegeben, wie wir Marble AR im Kreativmarkt platzieren. Christian hat auch geholfen, wichtige Kontakte anzubahnen. Das Thema AR ist ja nicht nur technisch, sondern auch künstlerisch geprägt. Storytelling ist genauso wichtig wie Gestaltung. Deshalb sind wir sehr froh über die Unterstützung des Animationsinstituts.
Wir sind fest überzeugt, dass es herkömmliche Smartphones in zehn bis fünfzehn Jahren kaum noch geben wird, da sie sukzessive durch AR-Technologien abgelöst werden. Magic Leap aus Florida will beispielsweise Photonen direkt auf die Hornhaut projizieren, sodass das Auge virtuelle Objekte ebenso fokussieren kann wie echte. Die reale und die virtuelle Welt werden immer stärker zu einer Gesamtheit verschmelzen. Spätestens wenn derlei Geräte auf die Größe einer Kontaktlinse geschrumpft sind, werden sie zum Alltag gehören und beispielsweise die Eventbranche ähnlich revolutionieren wie MTV einst den Tonträgermarkt. Bis es soweit ist, setzen wir natürlich auf Smartphones und Tablets. Momentan sind wir dabei, namhafte Künstler, Veranstalter und Technologiepartner zu gewinnen.
BW Goes Mobile ist perfekt geeignet für alle, die mit einer innovativen Idee im Bereich Mobile, VR oder AR einen ersten Zwischenstand erreicht haben und ihr Projekt nun weiter voranbringen möchten. Für uns war die Zusammenarbeit außerordentlich fruchtbar.